EN ISO 20345:2022
EN ISO 20345:2022 – Die Unterschiede zwischen S1 und S7 Sicherheitsschuhen
Sicherheitsschuhe sind ein unverzichtbarer Schutz für Arbeitnehmer in risikoreichen Branchen. Die EN ISO 20345:2022 definiert klare Sicherheitsklassen von S1 bis S7, die je nach Einsatzgebiet unterschiedliche Anforderungen erfüllen. In diesem Artikel erklären wir, was diese Klassen bedeuten und welche Unterschiede sie aufweisen – damit Sie die passenden Schuhe für Ihre Arbeitsumgebung auswählen können.
1. Die Sicherheitsklassen im Überblick
Die EN ISO 20345:2022 unterteilt Sicherheitsschuhe in sieben Klassen (S1 bis S7), die sich durch spezifische Schutzmerkmale auszeichnen. Hier die wichtigsten Unterschiede:
- S1:
- Basisschutz: Antistatisch, energieabsorbierende Ferse, geschlossene Fersenpartie.
- Einsatzgebiet: Trockene Innenräume, z. B. in der Logistik oder Elektroindustrie15.
- S3:
- Zusätzlich zu S1: Wasserdichtes Obermaterial (WRU), Durchstoßschutz durch Stahl- oder Kevlar-Einlagen.
- Einsatzgebiet: Nasse oder unebene Umgebungen, z. B. auf Baustellen115.
-
S6/S7:
- S6: Integrierte Energierückgewinnung für Komfort bei langem Tragen.
- S7: Optimiert für extreme Bedingungen (z. B. Chemikalienresistenz)16.
- Höchste Wasserdichtigkeit: Vollständig wasserdicht (WR-Zertifizierung), zusätzlich rutschfeste Sohlen und verstärkte Materialien.
- Unterschied zwischen S6 und S7:
2. Wichtige Neuerungen in der EN ISO 20345:2022
Die aktuelle Norm bringt klare Änderungen, die Käufer kennen sollten:
-
Neue Klassen S6/S7:
Diese ersetzen teilweise ältere Kategorien und sind speziell für vollständig wasserdichte Schuhe konzipiert16. - Durchstoßschutz-Differenzierung:
- Metallische Einlagen: Weiterhin mit Symbol P gekennzeichnet (z. B. S1P).
- Nicht-metallische Einlagen: Neue Unterteilung in PL (4,5 mm Nagel) und PS (3 mm Nagel)12.
-
Vereinheitlichte Rutschfestigkeit:
Die alten Bezeichnungen SRA/SRB/SRC entfallen. Stattdessen wird die Rutschfestigkeit nun unter standardisierten Bedingungen getestet (z. B. auf Fliesen mit definierten Lösungen)69.
3. Wie wähle ich die richtige Sicherheitsklasse?
Die Auswahl hängt von Ihrem Arbeitsumfeld ab:
-
Für trockene Innenräume:
S1 reicht aus, um Grundanforderungen wie Elektrostatikschutz und Stoßdämpfung zu erfüllen. -
Für nasse oder outdoorlastige Umgebungen:
S3 oder S5 bieten zusätzlichen Schutz gegen Wasser und Durchstoßrisiken. -
Für extreme Bedingungen (z. B. Chemieindustrie):
S6/S7 mit WR-Zertifizierung und speziellen Materialeigenschaften115.
4. Zertifizierung und Übergangsfristen
-
CE-/UKCA-Kennzeichnung:
Seit 11. November 2024 dürfen nur noch nach EN ISO 20345:2022 zertifizierte Schuhe in der EU verkauft werden. Ältere Zertifikate (nach 2011) verlieren ihre Gültigkeit69. - Tipps für Käufer:
- Achten Sie auf das CE-/UKCA-Zeichen und die Angabe EN ISO 20345:2022.
- Fragen Sie bei Lieferanten nach, ob die Schuhe der neuen Norm entsprechen.
Die Sicherheitsklassen S1 bis S7 der EN ISO 20345:2022 bieten klare Richtlinien, um den passenden Schuh für jede Arbeitsumgebung zu finden. Während S1 und S3 weiterhin die gängigsten Klassen sind, setzen S6/S7 neue Maßstäbe für extreme Bedingungen. Mit diesem Wissen können Sie sicherstellen, dass Ihre Schuhe nicht nur den gesetzlichen Vorgaben entsprechen, sondern auch optimalen Schutz bieten.
Haben Sie Fragen zu den Klassen? Kontaktieren Sie uns – wir helfen gerne!